Meeting vor der Abfahrt

Um 7:30 scheppert der Wecker. Ich treffe mich mit dem CEO von Moet & Chandon (franz. Champagner) zu einem Kaffee. --???-- Tja, für sowas muss man schon nach Moskau, in der Schweiz würde das wohl nie klappen. Spass beiseite. Eingefädelt hatte den Termin ein Kollege. Mit sogenannten ‚connections’. Unter anderem eben zu Frank, meinem morgendlichen Gesprächspartner. Er hat zwar nur eine knappe halbe Stunde, aber was er zu erzählen weiss, ist hochinteressant. Der Markt – die russische Mittelschicht – stehe weit offen. Und sei überproportional am Wachsen. Und weil diese Mittelschicht ihren Erfolg nicht nur geniesst, sondern gerne auch nach aussen trägt, stehen Frank und seine 200köpfige Belegschaft mit den französischen Edel-Produkten bereit.  Um jederzeit präsent zu sein, wenn der grosse Durst über die (Erfolg-)Reichen  kommt.

Drei Stunden nach diesem interessanten Meeting treffe ich dann einen andern Gesprächspartner wieder – den Taxifahrer von gestern. Er soll mich zum Jaroslawer Bahnhof, bringen wo die Transsibirische Richtung Irkutsk abfährt. Was im Normalfall lediglich 10 Minuten dauern würde, zieht sich wegen des montäglichen Stossverkehrs auf knapp eine Stunde in die Länge. Wir nützen die Zeit, um uns – wie gestern – stoisch anzuschweigen. Dann sind wir endlich da, und ich gebe ihm – als Zeichen der Wertschätzung für die stille Fahrt – einen grossen Rubelschein.

 

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