nichts ist für ewig

am Angara-Fluss, wo sich Verliebte die ewige Liebe schwören
am Angara-Fluss, wo sich Verliebte die ewige Liebe schwören

Den freien Tag gehe ich locker an und bummle etwas durch die Gassen, wo noch viele dieser schönen alten Holzhäuser mit den typischen geschnitzten Fenster-Einfassungen stehen. Fotomotive im Überfluss. Dann ziehts mich zum Wasser, zu jenem Fluss, der es zu einiger Berühmtheit gebracht hat, weil er immer wieder in den Kreuzworträtseln vorkommt, zum Angara dem einzigen Abfluss des Baikalsees. Die Stadtverwaltung hat hier eine wunderschöne Promenade hingestellt, wo sich – unter anderem – auch sehr viele heiratswillige Pärchen treffen, um sich daselbst ihrer ewigen Liebe zu versichern. Und damit es nicht nur bei leeren Worten und heissen Treueschwüren bleibt, wird – als äusseres Zeichen der inneren Verbundenheit – ein massives Vorhängeschloss mit den Namen der beiden Turteltauben ans Gitter gehängt und der Schlüssel anschliessend in den Angara geworfen. Auf das niemand mehr diese Verbindung öffnen könne. Schön, wenn es so einfach wäre... .

Noch ein letztes russisches Bier, und dann heisst es endgültig Abschied nehmen von Russland. Mit einem grossen Koffer voller bleibender Eindrücke. „Doswi’danja Russia“, es war schön, und ich denke, ich komme wieder. Um 22:10 fährt der Zug – es geht in die Mongolei.

Der Einstieg in den Zug wird dann unvermittelt noch zu einer ziemlich aufregenden Angelegenheit: die ganze Gesellschaft  ist bereits an Bord und im Begriff, sich im Abteil häuslich einzurichten (einzelne hatten schon das Bett bezogen), da stellen die Zugbegleiter fest, dass ‚es’ der falsche Wagen ist. Also alles nochmals von vorne, einpacken und mit dem ganzen Plunder durch den schmalen Gang rüber in den ‚richtigen’ Wagen. „Dawai, dawai!“ Was einfacher gesagt ist, als getan – speziell dann, wenn einem von der andern Seite gleichviele Leute mit der umgekehrten Absicht entgegenkommen... . Irgendwann aber hat sich dann aber der Knäuel gelöst, jeder an seinem Platz, und die Fahrt konnte (endlich) losgehen. Im Abteil sind wir diesmal zu Viert: Alan und Rachel, ein junges Studentenpaar aus Singapur, Alexander, ein belgischer Käser mit Psychologie-Abschluss in meinem Alter und ich.  

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Kommentare: 1
  • #1

    Edith Gueffroy (Dienstag, 18 Juni 2013 19:29)

    Hoi Roli,
    Herrlich sind deine Berichte zu lesen, nur schade, dass du mir erst jetzt Bescheid gesagt (geschrieben) hast. Ich wünsche dir noch viele schöne Momente und gute Gespräche mit netten Leuten. Du ziehst schon die Richtigen an.
    Gruss aus Schweden kurz vor der Grenze zu Finnland