In den "hutongs" von Peking

Die "hutongs" von Peking: flippige Einkaufsgassen ...
Die "hutongs" von Peking: flippige Einkaufsgassen ...
... oder triste Wohnquartiere.
... oder triste Wohnquartiere.

Nach der gestrigen Parforce-Leistung auf der Mauer, ist heute Erholung angesagt. Das beginnt mit einem lockeren Ausschlafen und ausgiebigem Frühstücken (wozu wegen des gedrängten Touri-Programms in den ersten beiden Peking-Tagen leider keine Zeit war). So liegen heute sogar zwei Stück Toast drin. Was für ein Luxus.

Am Nachmittag geht’s dann aber wieder los. Diesmal in die „hutongs“. Vertikal übersetzt könnte man sie als „Gassen“ bezeichnen und damit der Sache schon sehr nahe kommen.  Allerdings nur fast, denn die „hutongs“ sind irgendwie doch mehr als das. Es sind Lebensräume, oder Produktionsstätten, oder Einkaufsstrassen, meistens aber eigentlich alles miteinander. Eine Konzentration von China auf kleinstem Raum. In den ‚hutong’s spielt sich das Leben quasi auf Augenhöhe ab. Es ist der Ort, wo unsereiner – mit etwas Glück – einen kleinen Blick hinter die Kulissen der chinesischen Alltäglichkeit werfen kann. Und erkennen wird, dass es kein einfaches Leben ist, dass die Leute hier führen. Zwei oder drei Generationen unter einem Dach, oftmals ohne sanitäre Einrichtungen (das WC ist öffentlich und teilt man sich mit den Nachbarn) – was man hier sieht, steht wirklich im krassen Gegensatz zum schillernden und pompösen Peking, wie man es aus den Medien kennt.

“Hutongs“ können aber auch anders sein. Nicht staubig und grau, sondern pulsierend, farbig und vielfältig. Und äusserst kreativ. Das sind dann die Gassen, wo sich Modeshops an Foodstände und kleine Bars an Souvenirläden reihen und wo Strassenhändler ihr Angebot auf Decken am Boden präsentieren. Oder eine alte Frau in ihrem grossen Wok ein Nudelgericht anbietet. Ein einträchtiges Nebeneinander und wohl genau aus diesem Grunde ein Ort, wo man häufig und gerne hingeht. Weil das Angebot und die Vielfalt so gross sind und es einfach ungemein viel Spass macht, durch diese Gassen zu flanieren und immer wieder Neues zu entdecken. 

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