Bei Max im Swiss Chalet in Hongkong

Max Liechti - stolzer Besitzer des "Swiss Chalet" in Honkong
Max Liechti - stolzer Besitzer des "Swiss Chalet" in Honkong

„Good afternoon, Can I help you?“ Der dies sagt, ist kein ‚Hiesiger’. Das hört man. Am leicht schweizerischen Akzent.  Das sieht man aber auch. Denn der Mann, der da vor einem steht, ist ein richtiger Brocken. Gar nicht so, wie die filigranen Leichtbau-Chinesen. Max Liechti ist 63, gelernter Koch und stammt ursprünglich aus dem Züribiet. Mittlerweile lebt er aber – mit ein paar kleinen Unterbrüchen - seit mehr als drei Jahrzehnten in Hongkong.  Und führt seit  rund 15 Jahren daselbst das „Swiss Chalet“, ein kleines, aber gutgehendes Restaurant mit rund 60 Plätzen.  Bei einem echten Appenzeller Bier (ich kann’s fast nicht glauben, aber das gibt es wirklich hier) erzählt er mir, wie es dazu kam.

1975, gerade mal 25jährig, habe es ihn hinausgezogen in die grosse weite Welt.  Für einen Koch mit Schweizer Ausbildung standen die Türen damals weit offen. Zuerst heuerte er im „Peninsula“ in Hongkong an, wechselte dann aber zur Hotelkette „Royal Pacific“. Dort habe er seinen damaligen Chef vom Konzept eines originalen (und originellen) Schweizer Restaurants überzeugen können. Eine Idee, die er schon lange mit sich herumgetragen habe. Das „Chalet“ war geboren, Koch Max war fortan Geschäftsführer, und das Geschäft lief eigentlich recht erfolgreich.

Dann aber, 1989, kam die grosse Asienkrise, die Gäste blieben fern, Leute wurden entlassen und auch für das „Chalet“ schlug die ominöse letzte Stunde. Ein harter Schlag für Max, aber keiner, der ihn aus der Bahn warf. Er entschloss sich zur Flucht nach vorne, machte den Leuten von „Royal Pacific“ ein Angebot, übernahm die gesamte Einrichtung und suchte dann nach einem günstigen Platz für (s)ein neues „Chalet“.  Ein guter Freund aus ehemals guten Tagen, ein Metzger aus dem Appenzell,mit Namen Leo Dörig (der ebenfalls sein halbes Leben in Hongkong verbracht hatte), war es schliesslich, der ihm nicht nur den entscheidenden Tipp gab, sondern ihm gleich noch seine finanzielle Unterstützung zusicherte. Das Bähnli war (wieder) auf den Schienen.Und Max fortan auf der Baustelle. Er  entwarf Konzepte, zeichnete Baupläne, pickelte mit den Arbeitern, führte Schutt weg, und wenn der Letzte nach Hause ging, machte er die Arbeitspläne für den nächsten Tag, bevor er sich in einer Ecke eine kurze Schlafpause gönnte. Und der grosse Aufwand zahlte sich aus - nach lediglich zwei (!!!) Monaten war das Werk vollbracht: das „Swiss Chalet“ (wie es jetzt hiess), feierte grosse Eröffnung. Und Max war stolz wie ein frischgebackener Vater. Apropos: vor gut neun Monaten ist Max auch im richtigen Leben nochmals Vater geworden. Ein Bub sei’s, sagt er mir mit leuchtenden Augen, und fügt fast entschuldigend an „es sei halt einfach passiert“. Aber er und seine Frau hätten ‚uusinnig de Plausch’ an ihrem Wonneproppen. Und während er früher am Feierabend öfter mal ein Bier mit Kollegen getrunken habe, könne er es heute jeweils kaum erwarten, nach Hause zu seinem Stöpsel zu kommen. Man glaubt es dem grossen Mann aufs Wort.

Vorher...
Vorher...
... nachher!
... nachher!

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Kommentare: 3
  • #1

    Horst Luechinger (Samstag, 22 März 2014 15:32)

    Hallo Max,
    Vermutlich erinnerst du dich nicht mehr an unser erstes Treffen im Royal Pacific und dann später kurz nach der Eröffnung in deinem Chalet.
    Heute hatte ich gut dinniert. Leider warst du in den Ferien in Indonesien. Aber ich habe mich bestens unterhalten mit deinem Freund Leo Dörig. Bis zum nächsten mal.
    Mit bestem Gruss.
    Horst Lüchimger

  • #2

    Urs Müller (Donnerstag, 02 Juli 2015 05:44)

    Hallo Max

    Im Royal Pacific lernten wir uns kennen, als ich noch für die hotel revue arbeitete. Dann kam der erste Golfkrieg und das Zeitungssterben in der Schweiz. Für ein paar Jahre arbeitete ich für Deutsche und Amerikanische Verlage, bis ich 2004 alles total umstellte und für IHS www.ihs.com zu arbeiten begann. Inzwischen bin ich ein Senior Automotive Consultant für ASEAN, Taiwan und Südkorea, aber vergessen haben weder meine Frau Verena noch ich das Swiss Chalet. Wir haben inzwischen 2 Wohnsitze, einen in Bangkok und einen anderen in Alor Star Malaysia. Im Oktober sollten wir in Hongkong sein und wollen mal wieder vorbeischauen

    Herzlichen Gruss aus Alor Star
    Urs / Verena

  • #3

    Joey (Dienstag, 14 Juni 2016 12:08)

    Hallo liebe Max
    Wie gehts Dir ? Wie läuft`s Chalet ?
    Im Januar 2017 bin ich wieder in Hong Kong für ein paar Tage. Wirst Du dann noch in Deiner Beiz noch anzutreffen oder bereits in Pension sein ?
    Würde mich wirklich freuen Dich wieder anztreffen und mich von Dir wieder einmal kulinarisch verwöhnen lassen dürfen.
    Melde Dich doch bitte bei mir. Danke !
    Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg mit Deinem Chalet.

    Herzliche Grüsse aus Stammheim
    Joey

    e-mail : huk.52@gmx.net